KSL- Damentag 2010 war ein tolles Erlebnis

Gespeichert von Ralf Mikolajczak am 8. September 2010 - 6:59
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Am 28.02.2010 machten sich 10 wagemutige KSLerinnen trotz der kühlen Temperaturen auf in die wunderliche Vergangenheit Lüneburgs.

Eine Hebamme führte uns durch die kleinen Straßen der Innenstadt und berichtete von Salben, Seuchen und Scharlatanen. Unter anderem erklärte sie, dass damals die Damen des horizontalen Gewerbes an ihrer roten Kleidung zu erkennen waren. Anders farbene Kleidung durften sie nicht tragen. Weiter ging es in Richtung Bibliothek/ Auf dem Meere. Zunächst wurden heimische Kräuter und Pflanzen entdeckt und uns deren Wirkungsweise / Verwendung nahegebracht.

Da früher der Besuch von Badehäusern nur selten und zum Teil auch nur den betuchteren Damen
möglich war, vergab die Hebamme Tipps, um die Flöhe fern zu halten. Ein Pelz sei hier sehr wirksam. Dabei stellte sie auch fest, dass einige wohl schon ihre Erfahrungen mit Pelzen hatten.

Weitere Streifzüge machte die Hebamme zu den Verhütungsmethoden der Vergangenheit. Selbstgenähte Präservative wurden ebenso feilgeboten, wie Verhütungsmittel für Damen aus eigener Herstellung. Auch berichtete die Hebamme von den Zeiten, als die Pest Lüneburg heimsuchte und von schlimmen Krankheiten wie Lebra. In diesem Zusammenhang lüftete sie auch das Geheimnis, warum die St. Nikolaikirche keine Uhr hat, welche in Richtung Bardowick weist. Zwischenzeitlich
wurde auch über alte Rezepte sinniert und selbstgebackene Kekse nach alter Tradition
gereicht.

Entlang der Stadtmauer wurden uns die Behausungen der Personengruppe vorgestellt, welche auf die Straftäter aufpassen mussten. In extrem kleinen und beengten „Räumlichkeiten“ lebten sie mit den Straftätern unter einem Dach. Nach dem Gang durch die damalige Tittentasterstraße, führte uns die Hebamme zum alten Kran. Hier konnten wir uns nach der sehr interessanten Tour bei einem Becher Glühwein aufwärmen.

Die 90minütige Stadtführung war sehr lustig und informativ. Die Kosten für diese Führung übernahm der KSL. Ausklingen ließen wir den Nachmittag im Schallander. Hier konnten sich die Damen der einzelnen Abteilungen untereinander austauschen und von Erfahrungen berichten. Rundum: ein vollkommen gelungener Nachmittag.

Kathy Waldmann, Damenwartin