Nach zwei unerwarteten Siegen am dritten Kampftag der Judo-Niedersachsenliga in Hambühren konnten sich die Judoka des KS Lüneburg auf den zweiten Tabellenplatz vorschieben. Da die Lüneburger die Gewichtsklasse -66kg erneut nicht besetzen konnten, rechnete man sich gegen die Mannschaften von Gastgeber SV Hambühren und TV Uelzen nicht die besten Chancen aus. Nach zwei spannenden Begegnungen hieß es am Ende aber jeweils 4:3 für den KSL.
In der ersten Begegnung gegen Hambühren gewann der Gastgeber die Klasse -66kg kampflos. Den Ausgleich besorgte Thilo Pellnath (-81kg) durch einen sauber vorgetragenen Uchi-Mata vorzeitig. Christian Stiwich (-60kg) untermauerte seine gute Form und sorgte ebenfalls vorzeitig für den zweiten Punkt. Im Anschluss traf Christoph Petershagen (-73kg) auf einen routinierten Kämpfer, der bereits nach kurzer Kampfzeit mit einer mittleren Wertung in Führung ging. Doch der Lüneburger blieb konzentriert und erwischte seinen Kontrahenten mit einem Konter und sorgte für den dritten Punkt. In der Gewichtsklasse über 100kg ging es für Stefan Franke über die volle Kampfzeit. Nach einer von Taktik geprägten Partie musste sich Franke jedoch aufgrund einer Bestrafung knapp geschlagen geben. Im Anschluss begann Rudolf Vogt zunächst verheißungsvoll und sorgte für die Führung durch einen Ausheber. Dennoch verpasste er es, den Sack zu zumachen, da sein Gegner eine Unaufmerksamkeit des Lüneburgers ausnutzte und ihn auskonterte. Damit stand es vor dem letzten Kampf 3:3 unentschieden. Sergej Pupa (-90kg) lieferte sich einen packenden Kampf mit seinem Gegner mit vielen Strafen auf beiden Seiten. Kurz vor Schluss ließen jedoch die Kräfte des Hambühreners nach und Pupa ging mit einer mittleren Wertung in Führung, die er bis zum Ende der Kampfzeit verteidigte und damit den Sieg für den KSL sicherte.
Entgegen der Parole „Never change a winning team“ stellten die Lüneburger für die Begegnung gegen die Uelzener gleich auf vier Positionen um. Die Klasse -66kg ging erneut kampflos verloren, doch der starke Thilo Pellnath (-81kg) glich nach kurzer Kampfzeit per Ausheber aus und ging somit auch im sechsten von sechs Saisoneinsätzen als Sieger von der Matte. Christian Stiwich (-60kg) steuerte einen Punkt kampflos bei. Andreas Waibert (-73kg) dominierte seinen Gegner von Beginn an und konnte per Haltegriff für den dritten Punkt sorgen. Einer im wahrsten Sinne des Wortes schweren Aufgabe sah Artur Bröckel in der Gewichtsklasse +100kg entgegen. Gegen den 70kg(!) schwereren Hünen blieb der KSLer chancenlos. Jan-Remy Vidril (-100kg) hatte zu Beginn des Kampfes Glück, dass die Kampfrichter einen Wurf seines Gegners nicht mit vollem Punkt bewerteten. Im Anschluss fand der Lüneburger besser in die Partie und zwang seinem Gegner mehrere Strafen auf, die schließlich zur Disqualifikation und damit zum entscheidenen vierten Punkt für den KSL führten. Die verletzungsbedingte Aufgabe von Marcel Laurer (-90kg) fiel nicht mehr ins Gewicht.
Mit dem Ziel Platz 6-8 zu erreichen in die Saison gestartet, konnten die Lüneburger bereits nach dem zweiten Kampftag das Saisonziel nach oben korrigieren. Nun hat es der KSL am letzten Kampftag sogar selbst in der Hand, einen Platz unter den ersten Drei zu erreichen. Damit ist der KSL das Überraschungsteam der Saison. Zum Saisonfinale treten die Lüneburger dann gegen den JKCS Goslar, Eintracht Hildesheim und den weiter ungeschlagenen Osnabrücker TB an, dem der Meistertitel nur noch theoretisch zu nehmen ist.