KSL ist Vize-Landesmeister

Gespeichert von Johannes Isermann am 19. April 2010 - 23:36
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Judo
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Damit hatte vor der Saison niemand gerechnet, die Herrenmannschaft der Judoka vom KS Lüneburg sicherte sich am letzten Kampftag der Niedersachsenliga in Goslar die Vizemeisterschaft und fuhr damit den größten Erfolg seit 1996 ein.

Durch Siege gegen Eintracht Hildesheim und JKCS Goslar sowie eine Niederlage gegen den unbezwungenen Landesmeister Osnabrücker TB sicherte sich das junge Team aus Lüneburg den zweiten Platz der Abschlusstabelle.

Angeführt von Altmeister Marcel Laurer stand den Lüneburgern im ersten Kampf die Eintracht aus Hildesheim gegenüber. Für einen Auftakt nach Maß sorgte Jan-Remy Vidril (-90kg) der per Sumi-Gaeshi punktete. Durch Niederlagen von Christoph Petershagen (-73kg) und Matthias Dirbach (-60kg) der den abiturbedingt verhinderten Christian Stiwich ersetzte gerieten die Lüneburger ins Hintertreffen. Doch der starke Marcel Laurer (-100kg) zeigte einen wunderbaren Harai-Goshi und glich aus, ehe Artur Bröckel (+100kg) zunächst mit großer Wertung in Rückstand geriet, im Anschluss aber durch eine sauber vorgetragene Kontertechnik sein Team erneut in Führung brachte. Andreas Waibert (-66kg) holte den entscheidenden vierten Punkt kampflos, da die Hildesheimer diese Klasse nicht besetzen konnten. Thilo Pellnath (-81kg) musste überraschend seine erste Saisonniederlage hinnehmen, was jedoch nicht mehr ins Gewicht fiel.

In der zweiten Begegnung gegen den Gastgeber aus Goslar gingen die Lüneburger mit exakt derselben Aufstellung auf die Matte. Vidril (-90kg) per Haltegriff, Petershagen (-73kg) mit taktisch gutem Kampf über die Zeit, Dirbach (-60kg) per Innensichel sowie Laurer (-100kg) ebenfalls per Innensichel sorgten schnell für die Entscheidung gegen das Tabellenschlusslicht. Bröckel (+100kg) musste sich unglücklich geschlagen geben ehe Waibert (-66kg) durch Aufgabe des Gegners und Pellnath (-81kg) souverän, wie gewohnt, den Kantersieg abschlossen.

Vor dem letzten Kampf gegen den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer aus Osnabrück stand der OTB bereits als Meister fest. Die Lüneburger mussten jedoch mindestens ein Unentschieden erkämpfen um sicher Zweiter zu werden. Dazu stellte der KSL auf drei Positionen um. Sergej Pupa (-90kg) begann mit einem starken Kampf und zahlte das in ihn gesetzte Vertrauen eindrucksvoll zurück. Petershagen (-73kg), Dirbach (-60kg), Rudolf Vogt (-100kg) und Stefan Franke (+100kg) mussten sich jedoch geschlagen geben, so dass den Osnabrückern der Sieg nicht mehr zu nehmen war. Andreas Waibert (-66kg) überraschte im Anschluss den amtierenden Deutschen Meister Kalala Ngoy, doch die Kampfrichter entschieden, dass der Wurfansatz außerhalb der Kampffläche war, so dass sich der Lüneburger kurz darauf ebenfalls geschlagen geben musste. Für Ergebniskosmetik sorgte Thilo Pellnath (-81kg).

Da man nicht an einen Patzer der bisher drittplatzierten Mannschaft vom VfL Stade glaubte, fanden sich die KSLer bereits mit dem dritten Platz ab, der ebenfalls ein Riesenerfolg für das junge Team bedeutet hätte. Völlig unerwartet platzte dann jedoch die Nachricht aus Uelzen in die Runde, dort konnte die Heimmannschaft vom TV Uelzen die Konkurrenz aus Stade knapp bezwingen und bescherte dem KSL die Vizemeisterschaft. Ein toller Erfolg und umso herausragender, vor dem Hintergrund, dass diese Saison eigentlich als Übergangssaison geplant war, um die Nachwuchskämpfer aus der eigenen Jugend verstärkt zu integrieren und an das Niveau der Landesliga heranzuführen. Aufgrund der geschlossenen Mannschaftsleistung über die gesamte Saison hinweg und das nötige Quäntchen Glück in den entscheidenden Situationen haben sich die KSLer diesen Erfolg redlich verdient.