Norddeutsche Ju-Jutsu Meisterschaften 2007 in Hamburg-Finkenwerder

Gespeichert von Stefan Franke am 5. Mai 2007 - 23:21
Abteilung
Ju-Jutsu
Textkörper

Vier Silbermedaillen für den KSL und zwei böse Kampfrichterentscheidungen zu Ungunsten der Lüneburger. So lässt sich die diesjährige Landeseinzelmeisterschaft im Ju-Jutsu zusammenfassen.

Um den Titel betrogen wurde Florian Gundlack (Jugend A – 74 Kg) der in seinem letzten Kampf den Hamburger Gerrit Lühnen mit einer Doppelhandsichel warf. Die Kampfrichter hoben aber den falschen Arm und werteten diesen Wurf somit für den Hamburger. Gundlack hätte regulär damit seinen Sieg vorzeitig perfekt gemacht. Schade, der KSL-er hatte in seinen ersten drei Fights überhaupt keine Probleme mit seinen Gegnern, schlug alle drei vorzeitig durch Full-Ippon.

Bei der zweiten Fehlentscheidung hielt es Trainer Michael Falk nicht mehr am Mattenrand aus. Daniela Jaschinski (Damen – 55 Kg) wurde gleich zu Beginn ihres Kampfes von Mandy Sonnemann (Niedersachsen/ TSV Lesse) so schwer in den Unterleib getreten, dass sie nicht mehr weiterkämpfen konnte. Hier sagt das Regelwerk ganz klar, dass der Verursacher disqualifiziert werden muss. Die Kampfrichter werteten die Verletzung einfach als Aufgabe und ernannten Sonnemann zur Siegerin. Ein Eklat aus Lüneburger Sicht.

Sonnemann konnte sich dann auch im Finale gegen die stark grippegeschwächte Nina Bohrs vom KSL durchsetzen und wurde Norddeutsche Meisterin. Bohrs holte sich die Silbermedaille nachdem sie Daniela Galtitz aus Hamburg vorzeitig besiegen konnte und eben Daniela Jaschinski nicht mehr antreten konnte. Da in dieser Damenklasse nur vier Wettkämpferinnen am Start waren, darf neben Bohrs auch Jaschinski auf der Deutschen Meisterschaft antreten.

Glänzende Zweite wurde auch Julia Lamprecht (Damen – 70 Kg), die nicht nur ihre Vereinskameradin Ingrid Brodersen, sondern auch die Landesmeisterin aus Niedersachsen Rebekka Heuer (Peine) schlagen konnte. Ein weiterer Sieg über Britta Grobelny aus Hamburg sicherte der Lüneburgerin zunächst Platz zwei. Gegen die mehrfache Weltmeisterin und World Games-Siegerin Sabine Felser aus Rostock fehlen Lamprecht aber noch die Mittel und so unterlag sie durch Full-Ippon, also vorzeitig. Brodersen konnte sich durch den Sieg gegen Britta Grobelny (15 : 10) auf den vierten Platz vorkämpfen und sicherte sich somit auch eine Fahrkarte zur Deutschen Meisterschaft.

Die letzte Silbermedaille für den KS Lüneburg holte sich der diesjährige Landesmeister Jan Ole Pröhl (Jugend B + 66 Kg) mit Siegen über die Niedersachsen Torben Voss und Mel Bode. Gegen Christian Birmele aus Hamburg reichte es aber nicht. Der Hamburger schaffte auch gegen Pröhl einen vorzeitigen Sieg, da er in allen drei Parts (Schlag- und Tritttechniken, Wurftechniken und Bodenkampf) zu vollen Punkten kam.

Einen rabenschwarzen Tag erwischte Fabian Röber (Jugend A – 68 Kg). Röber verlor seinen ersten Kampf gegen Marcel Madretzki (Niedersachsen) knapp mit 14:13. Im Kampf gegen dem Hamburger Alexander Vogt verletzte sich Röber, da sich der Hamburger bei einem Wurf absichtlich auf den Brustkorb des Lüneburgers fallen ließ. Nach kurzer Behandlungszeit durch den Mattenarzt stellte sich Röber wieder dem Kampf. Der Hamburger erhielt eine Bestrafung. Röber konnte nun aber nicht mehr wirklich gegenhalten und unterlag. Im letzten Vorrundenkampf gegen Jafari Shervin (Schleswig-Holstein) wirkte Röber gehemmt und verlor erneut. Rechnerisch belegte der KSL’er den 5. Rang. Die Situation aus dem Kampf gegen den Hamburger Vogt veranlasste den Veranstalter Fabian Röber mit dem Fairness-Pokal auszuzeichnen, was auch von den vielen Zuschauern in der Halle mit Applaus bedacht wurde.

Noch nie schafften es fünf Ju-Jutsu Sportler vom KSL gleichzeitig sich für die Deutsche Meisterschaft am 08. – 10. 06. 07 in Rastatt zu qualifizieren. Ein tolles Jahr für das Lüneburger Ju-Jutsu und den Kraftsport Lüneburg.