KS Lüneburg holt den Titel in der Bezirksoberliga und steigt auf

Gespeichert von Stefan Franke am 31. Mai 2008 - 20:45
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Judo
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Sechs Jahre nach dem letzten Titelerfolg holten die Judoka des KSL den Meisterpokal wieder nach Lüneburg. Vor dem letzten Kampftag in Bremen hatten insgesamt noch vier Mannschaften realistische Ambitionen auf den Meistertitel und den damit verbundenen Aufstieg in die Niedersachsenliga. Die Lüneburger hatten die Karten dabei selbst in der Hand und konnten sich dank starker Leistungen gegen die direkten Konkurrenten von TV Eiche Horn Bremen und TV Uelzen durchsetzen.

In der ersten Begegnung stand den Lüneburgern mit dem TV Eiche Horn der bisherige Tabellenführer gegenüber. Nach sieben packenden Duellen hieß es schließlich 5:2 für den KS Lüneburg, ein Resultat, das die Spannung der Partie nicht widerspiegelt. Herausragende Leistungen riefen dabei Routinier Stephan Olsson und Youngster Thilo Pellnath ab. Olsson traf in der Gewichtsklasse -81kg auf Andreas Kartscher, der bis vor kurzem noch in der 2. Bundesliga kämpfte. Schnell ging der Lüneburger mit einer großen Wertung für einen Schulterwurf in Führung, die er mit weiteren kleinen Wertungen zum Sieg ausbaute. Nachdem auch Marcel Laurer (-100kg) und Stefan Franke (+100kg) ihre Kämpfe gewonnen hatten, die beiden Leichtgewichte Andreas Waibert (-66kg) und Pascal Schadt (-60kg) verloren, führten die Lüneburger mit 3:2. In der Gewichtsklasse -90kg sollte Thilo Pellnath die Vorentscheidung herbeiführen. Dabei stand dem 18jährigen mit Kevin Wollborn ein „alter“ Bekannter gegenüber, war es doch bereits das dritte Aufeinandertreffen der beiden Nachwuchstalente in diesem Jahr. Konnte der Bremer die vorangegangenen Kämpfe noch jeweils knapp für sich entscheiden, musste er sich diesmal dem gut aufgelegten Lüneburger klar geschlagen geben. Andreas Olsson (-73kg) holte den fünften Punkt kampflos, da sein Gegner mit Verdacht auf Rippenbruch aufgab.

In der zweiten Begegnung konnte der bisher drittplazierte TV Uelzen mit 4:3 knapp geschlagen werden. Und wieder waren es Thilo Pellnath und Stephan Olsson, die in wahren Krimis die Oberhand behielten und die Mannschaft zum Sieg führten. Zuvor konnte Andreas Waibert (-66kg) den bis dato in der Liga ungeschlagenen Haumann mit einem Hüftwurf besiegen, ehe Marcel Laurer (-100kg) völlig unerwartet verlor. -81kg ging Pellnath an den Start und konnte nach einer krassen Fehlentscheidung der Kampfrichter, die ihm eine mittlere Wertung einbrachte und für Empörung auf Uelzener Seite sorgte, einen kühlen Kopf bewahren und gewann im weiteren Kampfverlauf verdient mit Ippon.

Pascal Schadt (-60kg) verlor und -90kg-Mann Stefan Franke besorgte im Schwergewicht die erneute 3:2-Führung. Stephan Olsson (-90kg) konnte seinen starken Kontrahenten nach spannendem Kampfverlauf und mehreren kleinen und mittleren Wertungen auf beiden Seiten schließlich auskontern und holte damit vorzeitig den entscheidenden vierten Punkt. Die anschließende Niederlage von Andreas Olsson (-73kg) fiel nicht mehr ins Gewicht.

Damit lag der KSL in der Tabelle bereits vor der letzten Begegnung gegen die Kampfgemeinschaft von TuS Hermannsburg und Phönix Soltau uneinholbar in Führung, was Trainer Roland Borth und Teammanager Johannes Isermann zum Anlass nahmen um die Nachwuchskämpfer noch einmal zum Einsatz zu bringen. Leider verpassten sie die Sensation und unterlagen der gut aufgestellten Kampfgemeinschaft mit 2:5. Die Punkte holten Jan-Remy Vidril (-81kg) und Matthias Dirbach (-60kg). Andreas Waibert (-66kg), Rudolf Vogt (-100kg), Artur Bröckel (+100kg), Sergej Pupa (-90kg) und Christoph Petershagen (-73kg) unterlagen.

Gut gelaunt, unter tosendem Applaus der mitgereisten Fans sowie anerkennendem Beifall der Konkurrenz nahmen die Lüneburger den Pokal in Empfang und feierten ausgelassen bis in die frühen, teils auch späten, Morgenstunden. Als Fazit stellten Teammanager Johannes Isermann und Trainer Roland Borth fest: „Am Ende haben wir verdient gewonnen, weil wir über die ganze Saison gesehen die homogenste Mannschaft hatten und krankheits- oder berufsbedingte Ausfälle immer adäquat kompensieren konnten. Wir sind sehr stolz!“