Rekordergebnis für den KS Lüneburg, 4 Norddeutsche Meister, 2 mal Silber und 2 mal Bronze

Gespeichert von Stefan Franke am 1. Juni 2009 - 12:40
Abteilung
Ju-Jutsu
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Am 16.05.2009 trafen sich die Norddeutschen Ju-Jutsuka (180) in Neustadt a. Rbge. um ihre Meister zu ermitteln. 11 KSL'er waren mit am Start und hatten in diesem Jahr ganz weit vorne mitgemischt.

Vier Sportler holten sich Goldmedaillen, zweimal gab es Silber und zwei weitere Medaillen aus Bronze waren das tolle Ergebnis für die Lüneburger Ju-Jutsuka. Einen Schreck gab es, als Ingrid Brodersen, die nach einem Auftaktsieg in ihrem zweiten Kampf am Hals verletzt wurde und kurz ins Krankenhaus verbracht werden musste.

Bei den Frauen in der Gewichsklasse - 70 Kg konnte sich Julia Lamprecht den Titel "Norddeutsche Meisterin 2009" erkämpfen. Sie hatte in der Vorrunde keine Probleme mit Britta Grobelny aus Hamburg, sowie Hjördis Jüttner (Niedersachsen). Beide wurden vorzeitig mit Full Ippon bezwungen. Einen Full Ippon erhält ein Kämpfer, wenn es ihm gelingt 1. einen Ippon für einen Schlag- oder eine Tritttechnik, 2. einen Ippon für eine Wurftechnik und 3. einen Ippon für eine Halte-, Würge- oder Hebeltechnik zu bekommen. Dann hat man mit 14:0 gewonnen. Im Finale stand Julia dann der mehrfachen Niedersachsenmeisterin Maike Söker aus Papenburg gegenüber. Hier gelang es der Lüneburgerin massgeblich mit Schlagtechniken zu punkten, während Söker sich Punkte durch zu Boden bringen und eine Haltetechnik holen konnte. Am Ende siegte die Lüneburgerin trotz Gleichstand von 23:23, da sie mehr Ippons für Fausttechniken von dem Kampfrichtern erhalten hatte.

Erstklassig vorbereitet schien auch Jan Ole Pröhl, in der U 18 - 81 Kg. Pröhl musste vier Kämpfe bestreiten, wobei er bis auf Torben Voss (Posthausen) Sieg mit 10 : 8, seine drei ersten Begegnungen vorzeitig gewinnen konnte. Gegen Rene Fischer aus Hamburg benötigte der Deutsch-Evener lediglich 25 Sekunden bis zum Sieg. Auch für Pröhl hieß es also: Norddeutscher Meister.

Einen ebenso glänzenden Auftritt hatte Fabian Röber in der U 21 - 77 Kg durch zwei vorzeitige Siege gegen seinen Vereinskameraden Florian Gundlack und Jannik Schumacher aus Goslar. Gegen Gundlack begannen beide Kontrahenten zuächst zögerlich, Röber und Gundlack punkteten durch Schlagtechniken. Beide wollten zunächst nicht in den Infight, also den Wurfbereich gehen und wurden vom Hauptkampfrichter wegen Passivität bestraft. Anschließend versuchte Gundlack einen Wurf, der aber von Fabian Röber mit einem Selbstfaller gekontert wurde. Gundlack landete auf dem Rücken und verlor. Für Gundlack reichte es aber durch weitere Siege für den Vizemeistertitel. Gegen Schumacher aus Goslar war Röber extrem überlegen, siegte vorzeitig mit Full Ippon.

Ab diesem Jahr kämpfen auch die U 15 um Norddeutsche Titel. Und auch hier siegte ein Lüneburger. Simon Pischke in der Kl.- 37 Kg musste viermal auf die Matte. Alle vier Kämpfe wurden klar gewonnen, wobei Pischke zweimal nur knapp eine halbe Minute zum Sieg benötigte.

Bei den Herren - 85 Kg vergab Michel Babagnak den schon sicher geglaubten Titel durch eine kleine Unaufmersamkeit. Aber der Reihe nach: Im ersten Fight ging es gegen den Deutschen Vizemeister 2008 Martin Steckel aus Hamburg. Hoch konzentriert kämpfte der Babagnak, konnte jeden Angriff des Hamburgers stoppen oder kontern. Mehrfach gelangen ihm Außensicheln, mit denen er Steckel zu Boden bringen konnte. Die Begegnung endet 17: 6. Über diese Niederlage, aus Hamburger Sicht, war nicht nur Steckel selbst erstaunt. Vor dem zweiten Kmapf gegen John Darboven, ebenfalls Hamburg, versammelten sich fast alle Zuschauer und Kämpfer aus der Halle, um den "Neuling" auf Matte 3 zu sehen. Der Kampf verlief sehr ausgeglichen, es gab wenig Punkte, da beide sehr abwartend kämpften. Im sogenannten Infight, also Übergang vom Stand zum Boden, darf beim Ju-Jutsu nicht mehr geschlagen werden. An diese, ihm bekannte, Regel dachte der Lüneburger nicht und schlug dem Hamburger einen ordentlichen Aufwärtshaken in den Unterbauch. Diese Handlung musste von den Kamprichtern bestraft werden. Dem Hamburger wurden zwei Punkte zugesprochen. Diese Führung konnte Darboven bis zum Ende halten. Den letzten Kampf gegen Thorge Leiße aus Schleswig Holstein gewann Babagnak problemlos mit 20:2. Da Darboven gegen Steckel verloren hatte musste nun die Unterbewertung entscheiden. Hier fehlte dem Lüneburger ein einziger Punkt zum Titel.

Die Bronzemedaillen für den KS Lüneburg holten Leonard Virch (U21 - 85 Kg) und Patrick Schadt (U 15 - 41 Kg). Einen fünften Rang konnten sich jeweils Liv Jahneke (U 15 - 48 Kg) und Daniel Niehaus (U 18 - 50 Kg) erkämpfen.

Dieses bislang einmalige Erfolgserlebnis in der Ju-Jutsu Abteilung des KSL wurde abgerundet durch die Verleihung des 5. DAN für Andreas Falk. Die Urkunde überreichte der Präsident des Niedersächsischen Ju-Jutsu Verbandes, Herr Heinrich Conrads. Diese Ehrenverleihung erfolgte insbesondere aufgrund der aktiven und langjährigen Tätigkeit als Kampfrichter. Zu dem ist Andreas Falk seit nunmehr als 20 Jahren Träger des schwarzen Gürtels im Ju-Jutsu.

Auf dem Foto von links: Fabian Röber, Mitte unten: Simon Pischke, oben: Jan Ole Pröhl, Julia Lamprecht.