Deutsche Meisterin trotz Hitze

Gespeichert von Nina Kluge am 12. Januar 2018 - 17:29
Abteilung
Ju-Jutsu
Textkörper

Ju-Jutsuka holen 4 Medaillen

Am letzten Wochenende ging es für fünf junge Ju-Jutsu Mädels vom KSL zu den Deutschen Schülermeisterschaften nach Delmenhorst.
Es war keine schöne Veranstaltung. Die Halle war nicht klimatisiert und die Hitze draußen wie drinnen unerträglich. Die Kämpfer zwischen 11 und 17 Jahren hatten es schwer, die Sanitäter viel zu tun. So viele Hitze bedingte Verletzungen gab es in den letzten 35 Jahren nicht, so der Veranstalter. Über 10 mal musste der Rettungswagen kommen, zwei mal sogar der Rettungshubschrauber. Um die Mittagszeit gab es eine Zwangspause. Durch die vielen Verzögerungen dauerte die Veranstaltung bis 22 Uhr.
Für den KSL fand die Veranstaltung hauptsächlich draußen im Schatten statt, viel trinken wurde angeordnet sowie schlafen.
Trotz dieser erschwerten Bedingungen zeigten sich die Ju-Jutsuka zuverlässig in Topform. Das harte Training der letzten Wochen machte sich besonders bei Victoria von Spreckelsen (U15 -57kg) bezahlt. In ihrem ersten Kampf gewann sie durch starke Schlag-Trittkombinationen und eine Würgetechnik mit 15:11 Punkten gegen Dietrich (Brandenburg). Auch im zweiten Kampf gegen Volynska (Sachsen-Anhalt) war Tori deutlich besser, zeigte überlegene Schnelligkeit in Part I und Hebeltechniken in Part III. Damit war sie Poolsiegerin und zog ins Finale ein. Dort traf sie auf Freundin Jolina Rüdiger vom SVI. Beide Mädchen kämpften fair, letztendlich entschied sich der Kampf in Part I, Tori siegte deutlich mit 15:6 Punkten. Damit holte Tori Gold und ist amtierende Deutsche Meisterin. Herzlichen Glückwunsch.
Eine ebenfalls volle Gewichtsklasse hatten Lina Römmling und Mia Theresa Lucas (U15 -63kg).
Lina startete mit einem deutlichen 12:0 Sieg gegen Dogani (Nordrhein-Westphalen). Dann ging es gegen die Bayerin Fritsche. Beide Kämpferinnen hatten ein hohes Niveau. Lina punktete durch starke Schlagtechniken. Am Ende der Kampfzeit wurde es durch eine Würgetechnik der Gegnerin noch einmal knapp, Lina gewann dennoch mit 13:12 Punkten und zog ins Finale ein. Dort traf sie auf Rieth (Sachsen-Anhalt), ging in Führung, konnte sich aber in Part II nicht durchsetzten. Rieth holte auf, traf öfter in Part I, siegte am Ende mit 14:8 Punkten. Damit holte Lina den Vizetitel und die Silbermedaille für den KSL. Eine klasse Leistung.
Mia betritt ihre erste Deutsche Meisterschaft, hatte hohe persönliche Ziele. Im ersten Kampf gegen Staak (Hamburg) konnte sie gut mithalten, überzeugte mit starken Tritten, einer lauten Stimme und guten Wurfansätzen. Nach Ablauf der Kampfzeit verlor sie knapp mit 8:11 Punkten und musste in die Trostrunde. Dort ging es gegen Dauerrivalin Laprell (Niedersachsen). Die Enttäuschung über den verpassten Sieg im ersten Kampf motivierten Mia zusätzlich. Nach wenigen Sekunden führte sie durch eine starke Wurftechnik und einer anschließenden Haltetechnik mit 8:2 Punkten, als sie sich bei einem Wurfversuch der Gegnerin abstützte und sich am Ellbogen verletzte. Mia musste aufgeben, weiß aber, das sie klar gesiegt hätte. So endete die Meisterschaft für Mia leider auf dem 7. Platz. Dennoch eine gute Leistung. Und der Arm ist zum Glück heile geblieben.
Im ersten Jahr der U18 ging Henriette Habermann (U18 -52kg) um die Mittagszeit an den Start. Im ersten Kampf wirkte sie zu Anfang etwas schlapp und langsamer in ihren Bewegungen. Gegen Bäßler (Bayern) zeigte sich das heiße Wetter, Henri wirkte unkonzentriert, lag zurück. Ab der Mitte des Kampfes holte sie etwas auf, die starke Bayerin gewann am Ende aber mit 12:5 Punkten und schickte Henri in die Trostrunde. Sie sammelte sich schnell, stand nun aktiver auf der Matte. Gegen Janson (Hamburg) zeigte sie ihre gewohnten Stärken in Part I und III. Sie führte bereits 8:5 als ihre Gegnerin durch eine Verletzung aus dem Vorkampf aufgab. Nun ging es im kleinen Finale gegen Häusele (Bayern). Beide Mädchen zeigten starke Techniken in Part I. Häusele schaffte es Henri zu werfen, diese wiederum holte sich ihren Ippon in Part III durch eine Hebeltechnik. Nach Ablauf der Kampfzeit stand es 17:12 für Henri, Bronze war sicher. Eine tolle Leistung in ihrem ersten Jahr in der U18.
Die Kleinste im Team, Joana-Julie Krajewski (U15 -32kg) war auch zum ersten mal dabei und musste sehr lange warten. Ihre Gewichtsklasse startete erst um 19:30 Uhr. Dies war für sie zu spät. Im ersten Kampf gegen Rockmann (Schleswig-Holstein) war sie unkonzentriert, verlor. Gegen die spätere Siegerin Mamedova (Hamburg) führte sie lange, verlor dann knapp 14:18. So blieb für den Wirbelwind nur Bronze. Für die späte Stunde und das Wetter aber eine gute Leistung, wir werden noch viel von dem kleinen Talent hören.
Mit diesen tollen Ergebnissen klettert der KSL auf Platz 10 in der Vereinswertung und das von allen Vereinen Deutschlands. Damit bleibt der KSL auch die Nr. 1 in Niedersachsen und der zweitbeste Verein in Norddeutschland. Dieses super Ergebnis macht Hoffnung auf noch mehr Medaillen auf den Deutschen Meisterschaften der U21 und Damen/Herren im Juni in Limburg. Hoffentlich in einer besser klimatisierten Halle!