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https://www.youtube.com/watch?v=JvC-3BTiwdE&t=2s
Die LZ berichtete am 09.02.2022 über unseren Trainernachwuchs:
Lüneburg. Sie haben schon national und international Medaillen für den Kraftsport Lüneburg geholt, gehören seit Kindesbeinen zum Verein und haben hier alles für ihre sportliche Karriere als Ju-Jutsu-Kämpferinnen an die Hand bekommen. Nun geben Henriette Habermann (19) und Victoria von Spreckelsen (18) selbst Können und Wissen weiter und übernehmen an der Seite erfahrener Trainer Einheiten für Kinder und Jugendliche.
Jung trainiert jung – das kommt an: „Es macht total Spaß, und von vielen Kids und Eltern kommt positives Feedback“, freuen sie sich über die Würdigung ihres Ehrenamtes.
Die Kleinsten dürfen schon etwas rangeln
Victoria kümmert sich um die echten Anfänger, sprich die Drei- bis Sechsjährigen. „Das Training ist noch spielorientiert, hat aber auch erste kämpferische Ansätze“, erklärt die Herderschülerin. „Auf Weichbodenmatten dürfen sie sich ein Bein stellen und rangeln.“ Das artet bei im Schnitt 15 Kindern auch mal aus. „Die Kleinen sind ja voller Energie und hochmotiviert.“
Doch es gilt, früh Regeln einzuhalten. Dazu gehört, dem Gegner nicht wehzutun. Auch das An- und Abgrüßen, das dem Gegenüber Respekt entgegenbringt, übt Victoria mit dem Nachwuchs. „Das klappt schon gut, aber die Mädchen hören etwas besser“, verrät sie.
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Ju-Jutsu ist die Kunst, flexibel und vielseitig auf einen Angriff zu reagieren. Dabei geht es nicht um Kraft, sondern darum, durch Nachgeben und Anpassen zu siegen. Dafür lernen die 6- bis 13-Jährigen bei Henriette Habermann erste Selbstverteidigungstechniken, die als Reaktion auf unterschiedliche Angriffsarten des Gegners angewendet werden. Durch ständiges Üben in Trainingskämpfen, den Randoris, werden die Bewegungsabläufe erlernt und verinnerlicht. „Wie blocke ich Angriffe ab, welche Griffe sind erlaubt und wie falle ich richtig?“, zählt die Vize-Europameisterin von 2021 auf.
Wichtige Techniken, die auch im Alltag ihre Wirkung zeigen. „Sich selbst verteidigen zu können, ist immer gut“, weiß Trainer und Abteilungsleiter Fabian Röber. „Und bei einigen Fahrradstürzen hat mich die Fallschule vom Ju-Jutsu schon gerettet.“
In den eigenen Reihen Trainer zu finden, gehört zum Strukturwandel der Ju-Jutsu-Abteilung, die sich neu aufgestellt hat. „Wir wollen nicht erst nach Trainern suchen, wenn keine mehr da sind. Hier können junge Mitglieder im eigenen Verein Erfahrungen sammeln“, so Röber. Zudem sei der geringere Altersunterschied zum Nachwuchs von Vorteil. „Auf uns reagieren die Kinder schon anders als auf die älteren Trainer“, sind sich die jungen Frauen einig.
Wettkämpfe sind kein Muss
Henriette Habermann ist gerade dabei, die C-Lizenz beim Deutschen Ju-Jutsu-Verband (DJJV) zu absolvieren. Hier ist sie Mitglied des Bundeskaders. Anfang April, falls Corona es zulässt, ist sie auf Kreta wieder bei den Europameisterschaften dabei.
Ihre und Victorias Erfolge sind in der Kalkberg-Turnhalle mit Urkunden und Fotos dokumentiert. Das bleibt auch dem Nachwuchs nicht verborgen. „Das ist oft Thema bei den Kleinen, wenn sie uns mit den Medaillen auf den Bildern sehen“, berichtet Victoria von Spreckelsen. Aber: Wettkämpfe sind beim KSL kein Muss.
Durch den harten Lockdown musste der Verein mit seinen Kontaktsportarten viele Mitglieder ziehen lassen. Um für sich zu werben, macht der KSL deshalb bei der #WirfürdenSport-Videokampagne mit: Die Ju-Jutsu-Abteilung hat sich mit der Kamera begleiten lassen. „Ju-Jutsu ist für jeden etwas, und man kann in jedem Alter damit anfangen“, versichern alle drei beim LZ-Termin. Regelmäßig gibt es auch Schnuppertermine.
Die Minis treffen sich donnerstags, 15.30 bis 17 Uhr, in der Kalkberg-Turnhalle, machen zurzeit allerdings wegen Corona eine kurze Pause. Henriettes Gruppe kämpft montags von 16.30 bis 18 Uhr ebenfalls am Kalkberg. Wer schnuppern möchte, ist jederzeit willkommen, sollte sich aber vorab anmelden. Am besten per WhatsApp bei Fabian Röber unter 0173 9636611.
Von Kathrin Bensemann