Deutsche Einzelmeisterschaft 2021

Gespeichert von fabian roeber am 7. Oktober 2021 - 18:44
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Ju-Jutsu
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Die LZ schrieb dazu am 06.10.2021:

Freundschaft endet auf der Matte

 

Zweimal Gold und einmal Silber für die Ju-Jutsu-Kämpferinnen des KS Lüneburg bei den Deutschen Meisterschaften

Von Kathrin Bensemann

Lüneburg. Normalerweise stehen sie sich nicht bei Wettkämpfen auf der Matte gegenüber. Dafür sorgen ihre unterschiedlichen Gewichtsklassen. Sarah Marie Gäthke kämpft in der bis 70 Kilogramm, Laura Müller in der darüber. Bei ihren ersten Deutschen Meisterschaften nach der langen Corona-Pause aber wurden die Ju-Jutsu-Kämpferinnen des KS Lüneburg nun zu Gegnerinnen. Weil es zu wenige Meldungen gab, wurden ihre Gewichtsklassen kurzerhand zusammengelegt.

„Das war superschwer, wir kennen uns eine Ewigkeit, trainieren zusammen und sind befreundet“, berichtet Sarah Marie Gäthke, die sich dennoch knapp gegen ihre Vereinskameradin durchsetzen konnte. Nach drei weiteren Siegen in der fünf Frauen starken Gruppe wurde sie Deutsche Meisterin, Laura Müller holte Silber.

Nächster Triumph für Henriette Habermann

Auch Henriette Habermann feierte bei der DM im hessischen Maintal ihren nächsten Erfolg: Nach EM-Silber eine Woche zuvor (LZ berichtete) erkämpfte sie sich U 21-Gold in der Gewichtsklasse bis 57 kg.

Anders als sonst von nationalen Wettkämpfen gewohnt, bestand ihre Klasse lediglich aus drei Kämpferinnen, immerhin aber blieben sie unter sich.

Auch die 19-Jährige musste mit Jamila Chatterjee aus Bayern gegen eine Freundin antreten. „Wir kennen uns vom Stützpunkttraining sehr gut.“ Dennoch blieb sie fokussiert: „Ich war aggressiver als bei der EM und habe mich vor allem im Part 2 nicht mehr so knechten lassen.“

Mental stark zu bleiben im Kampf gegen die Freundin, damit hatte Laura Müller ihre Schwierigkeiten: „Den Kopf auszuschalten, fiel mir schwer.“ Und dabei roch es sogar nach einem Sieg für die Bundeskaderathletin im vereinsinternen Duell. Kurz vor Ende der dreiminütigen Kampfzeit hatte sie Sarah Marie Gäthke noch in der Halteposition. „Aber dann hat sie nochmal einen rausgehauen und sich aus der Position befreit. Sarah ist eben eine Wundertüte. Aber für mich war das natürlich superärgerlich“, gestand Laura Müller, die sich schließlich nach Zeit und Punkten geschlagen geben musste.

„Danach hatten wir uns aber alle wieder lieb“, versichert Sarah-Marie Gäthke, die den Trubel bei der DM schmerzlich vermisste. „Zuschauer waren nicht erlaubt. Und auch wir durften keinen anfeuern, sondern nur für unsere eigenen Kämpfe in die Halle.“

Lieber Bundespokal statt Deutscher Meisterschaft

Nicht nur zwei Gewichtsklassen vermischten sich in der Gruppe der beiden Lüneburgerinnen, auch eine U 21-Kämpferin wurde ihnen noch zugeordnet „Unter diesen Bedingungen hätte ich mir persönlich gewünscht, dass der Wettkampf einen anderen Namen bekommt, vielleicht Bundespokal“, erklärt Sarah Marie Gäthke. „Es war das erste Turnier und es haben so viele gefehlt.“

Aufgrund der Pandemie hatte es keine Qualifikationsturniere vorab gegeben, so dass die DM offen für jeden war. Das machte das Starterfeld breit: „Es waren sowohl sehr starke Athleten als auch schwächere dabei. In der Gesamtmenge aber gab es deutlich weniger Anmeldungen als sonst, weil sich viele nach der langen Pause noch nicht fit genug fühlten“, versichert Fabian Röber, Athlet und Trainer beim KSL. Er hatte ebenfalls aus diesem Grund auf einen Start verzichtet.

Viele fühlen sich noch nicht fit genug für eine DM

Defizite, die merkt auch Sarah Marie Gäthke noch. „Vor allem von der Kondition her, deshalb bin ich mit meinem Ergebnis auch sehr zufrieden. Ich bin ganz gelassen in die DM gegangen, damit bin ich wohl richtig gefahren.“

Für Laura Müller ging es von Maintal direkt weiter nach Hennef im Rhein-Sieg-Kreis. Dort bereitet sie sich mit dem Bundeskader auf die Weltmeisterschaften vom 3. bis 7. November in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, vor. „Noch jedenfalls sollen sie stattfinden.“